Ein neuer Kurzbericht des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) bestätigt eine bekannte Erfahrung: Nach energetischen Sanierungen werden Räume oft wärmer beheizt, womit ein Teil der möglichen Energieeinsparung verpufft.
Die Untersuchung zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Energieeffizienz eines Gebäudes und den eingestellten Raumtemperaturen. In effizienten Gebäuden sind die Raumtemperaturen durchgängig höher. Besonders ausgeprägt ist der Effekt in Bädern, die in effizienten Gebäuden im Mittel um mehr als zwei Grad wärmer beheizt werden. Aber auch in anderen Räumen beträgt der Effekt mehr als ein Grad.
Zwar lässt sich ein Teil dieses Effekts durch Wärmeverschiebungen in kühlere Räume und eine gleichmäßigere Auslastung des Heizsystems erklären. Im Wesentlichen handelt es sich aber um einen so genannten Rebound-Effekt: Die durch Sanierungen erzielten Heizkosteneinsparungen werden teilweise in höheren Wohnkomfort investiert.
Damit wird der vom Gesetzgeber angestrebte Einspareffekt der Gebäudesanierung deutlich abgeschwächt. Das IW empfiehlt daher unter anderem eine konsequente CO₂-Bepreisung sowie die Berücksichtigung von Heizkosteneinsparungen bei der Modernisierungsumlage, um zusätzliche Anreize für eine zurückhaltendere Temperatureinstellung zu schaffen.