Zinshausmarktbericht: Umsätze um 22 Prozent gestiegen

Die Nachfrage nach Zinshäusern auf dem deutschen Markt hat sich im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Mit 10,37 Milliarden Euro sind die Umsätze in den Top 50 Städten um 22 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Center for Real Estate Studies (CRES), die im Auftrag des Immobilienverbandes IVD erstellt wurde. „Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben das Interesse an Sachwerten gesteigert und private wie institutionelle Anleger dazu veranlasst, vermehrt in Wohnimmobilien zu investieren“, erläutert IVD-Vize-Präsident Jürgen Michael Schick. „In guten und mittleren Wohnlagen ist derzeit ein deutlicher Nachfrageüberhang zu beobachten, der zu weiteren Preissteigerungen führen könnte.“ Der positive Trend auf den deutschen Zinshausmärkten hat sich im ersten Halbjahr 2011 bestätigt. In den von den Gutachterausschüssen vorgelegten Halbjahresberichten zeichnet sich durchweg eine positive Entwicklung ab. In München beispielsweise stieg der Umsatz in Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 um 30 Prozent. Auch in Frankfurt gab es einen Zuwachs von 194 Millionen Euro auf 201 Millionen Euro. Düsseldorf verbuchte ein Umsatzplus von fünf Prozent. Top 3 Städte erzielen 46 Prozent der Umsätze Der mit Abstand größte Markt ist Berlin, gefolgt von München und Hamburg. „Die Umsatzzahlen zeigen, dass sich die Transaktionen auf dem deutschen Zinshausmarkt sich vorwiegend in den Metropolen abspielen“, sagt Schick. „Allein in den drei größten deutschen Städten wurden 2010 mit 4,77 Milliarden Euro 46 Prozent der gesamten Umsätze der 50 bevölkerungsreichsten Städte erzielt.“ Auf die zehn bevölkerungsreichsten Städte entfielen sogar 71 Prozent aller Umsätze der Top 50 Städte. Die Aktivitäten auf den Zinshausmärkten konzentrieren sich demzufolge auf Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt (Main), Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Bremen. Top 3-Städte im Detail Der Berliner Zinshausmarkt zeigte eine starke Entwicklung. Insbesondere der Umsatz ist mit 50 Prozent spürbar auf 2,995 Milliarden Euro gestiegen. „Damit wurden 35 Prozent der Umsätze in den Top 20-Städten allein in Berlin getätigt“, sagt Schick. „Der Anteil stieg innerhalb eines Jahres deutlich an, nachdem er in den vergangenen Jahren konstant bei 29 Prozent lag.“ Dies sei vor allem auf höhere Umsätze pro Kauffall zurückzuführen. Innerhalb eines Jahres ist die Kennzahl um 30 Prozent gestiegen. Je Kauffall wurden 2010 im Schnitt 1,86 Millionen Euro umgesetzt. Auch auf dem Hamburger Zinshausmarkt stieg der Umsatz ebenfalls deutlich um 26 Prozent auf 868 Millionen Euro. „Mit einem Anteil von elf Prozent am Gesamtumsatz in den Top 20-Städten liegt Hamburg zusammen mit München auf dem zweiten Platz“, so Schick. Auch der Umsatz je Kauffall ist in der Hansestadt kontinuierlich angestiegen. Mit durchschnittlich1,89 Millionen Euro landet Hamburg knapp vor Berlin auf dem zweiten Platz. Gegen den Trend hat sich München entwickelt. Der Umsatz in der bayerischen Landeshauptstadt fiel um 16 Prozent auf 905 Millionen Euro. „Der Münchner Zinshausmarkt ist in den vergangenen Jahren relativ volatil“, sagt Schick. „In diesem Jahr sieht es schon wieder positiver aus: Im ersten Halbjahr 2011 ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30 Prozent gestiegen.“ Bei den Umsätzen je Kauffall nimmt München nach wie vor die Spitzenposition ein. Im Schnitt wurden 4,19 Millionen wurden pro Kauf umgesetzt. Der Abstand zum zweitplatzierten Hamburg hat sich allerdings im vergangenen Jahr um 13 Prozent reduziert. Köln Spitzenreiter der restlichen Top 10-Städte In den übrigen Top 10-Städten wurden 2010 rund 2,6 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht rund einem Viertel des Gesamtumsatzes der Top 50-Städte. Köln erzielte mit 796 Millionen Euro das höchste Volumen. Im Jahr zuvor belief sich der dortige Umsatz auf lediglich 593 Millionen Euro, wobei die Anzahl der Kauffälle nahezu unverändert geblieben ist (692 beziehungsweise 698). Düsseldorf liegt mit 582 Millionen Euro auf Rang fünf der Top 10-Städte, gefolgt von Frankfurt, wo das Volumen nach drei rückläufigen Jahren wieder gestiegen ist. Im vergangenen Jahr wurden dort 555 Millionen Euro umgesetzt, was einen Anstieg um elf Prozent bedeutet. Auch der Stuttgarter Zinshausmarkt hat sich positiv entwickelt: Der Umsatz stieg dort innerhalb eines Jahres um 31 Prozent auf 316,90 Millionen Euro. Der Bremer Zinshausmarkt hingegen ist im vierten Jahr in Folge rückläufig und erreicht mit 91 Millionen Euro einen um 42 Prozent niedrigeren Umsatz als 2009. Zinshäuser auch für den Mittelstand erschwinglich Im Median wurden in den Top 50-Städten im Jahr 2010 pro Kauffall 0,43 Millionen Euro umgesetzt. Für die Top 3-Städte liegt der Durchschnitt bei 1,89 Millionen Euro und für die Top 4 – 10-Städte bei rund einer Million Euro. „Dies zeigt, dass je kleiner die Stadt ist, desto geringer ist der Umsatz je Kauffall“, erläutert Schick. Außerdem belegten die Zahlen, dass ein Zinshaus auch für Mittelständler mit einem verfügbaren Eigenkapital ab 100.000 Euro das passende Investment sein könne. „Der Zinshausmarkt ist kein Millionärsmarkt“, meint Schick.

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