Gebäuderaster bringt Orientierung in komplexe Regulierungslage

Einfaches System zur Einordnung von Wohngebäuden hilft Hausverwaltern bei der Umsetzung energetischer Maßnahmen

Der Weg zur Klimaneutralität 2045 stellt Gebäudeeigentümer vor große Herausforderungen: neue Gesetze auf EU- und Bundesebene, technische Anforderungen und Unsicherheiten bei der konkreten Umsetzung. Um hier Orientierung zu schaffen, haben der Immobilienverband Deutschland IVD, der Bundesverband für Energieberatende (GIH) sowie der Bundesverband für Energie- & Wasserdatenmanagement (bved) ein praxisnahes und verständliches Gebäuderaster entwickelt, das komplexe Anforderungen auf zwei zentrale Achsen reduziert: die Effizienz des Gebäudes sowie die Art der Beheizung.

Das Raster vereinfacht damit die Bewertung des Handlungsbedarfs für Wohngebäude erheblich. Es basiert auf der aktuellen Gesetzeslage – insbesondere der europäischen EPBD und dem novellierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) – und unterteilt Immobilien in sieben leicht verständliche Kategorien. Zusätzliche Faktoren wie Baujahr, Nutzung oder technische Details treten zunächst in den Hintergrund. Stattdessen ermöglicht das Raster eine schnelle Ersteinschätzung: Wie hoch ist der Sanierungsbedarf? Welche Maßnahmen sind vorrangig? Wie dringend muss gehandelt werden? Für jede der sieben Gebäudekategorien enthält das Raster konkrete Hinweise zu Dringlichkeit, Handlungsbedarf und Lösungspfaden.

Die Stärke dieses Rasters liegt in der Reduktion auf das Wesentliche. Das ist für Hausverwalter, die innerhalb der Eigentümergemeinschaft häufig mit einer inhomogenen Wissens- und Interessenslage konfrontiert sind, von großem Nutzen“, so IVD-Bundesgeschäftsführerin Carolin Hegenbarth.

In Kooperation mit den Partnerverbänden GIH und bved werden zudem passende Dienstleistungen aufgezeigt – von der energetischen Beratung bis zur Datenerhebung.

Benjamin Weismann, Bundesgeschäftsführer des GIH, führt zu den Einsatzmöglichkeiten des Gebäuderasters aus:

„Das Gebäuderaster ermöglicht Hausverwaltern eine schnelle und praxisnahe Ersteinschätzung ihres Sanierungsbedarfs. Auf dieser Grundlage können qualifizierte Energieberatende technologieoffen und staatlich gefördert Sanierungsoptionen in der Eigentümerversammlung vorstellen. Gemeinsam mit der WEG entwickeln sie einen maßgeschneiderten Umsetzungsplan – häufig auf Basis eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP). Nach einem Beschluss der Eigentümergemeinschaft begleiten unsere Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten die nächsten Schritte: von der Planung über die Fördermittelbeantragung bis hin zur Baubegleitung. So wird aus Orientierung konkrete Handlung.“

Aus der Perspektive der Messdienstleister ergänzt Markus Weidling, bved-Hauptgeschäftsführer:

„Verbrauchsdaten im Gebäude sind das Steuerrad der Energiewende. Sie zeigen Optimierungs- und Effizienzpotenziale auf. Die bved-Mitgliedsunternehmen sind durch die Analyse der Daten in der Lage, der Wohnungswirtschaft geeignete Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion darzustellen. Aus der Bewertung auf Basis realer Verbräuche können somit präzise Verbesserungen abgeleitet und Prognosen zu deren Wirtschaftlichkeit erstellt werden. Diese reichen von niedrigschwelligen Anpassungen wie dem hydraulischen Abgleich bis zur energetischen Sanierung.“

So steht Hausverwaltern und deren Kunden in einem unübersichtlichen Regelungsumfeld ein praktikabler Kompass zur Verfügung, um erste Orientierung bei Sanierungsvorhaben zu erhalten und die Anforderungen mit dem Fachleistungsangebot der GIH-Energieberater und bved-Messdienstleistungsunternehmen zu verknüpfen.

Zum Download

Gebäuderaster 2025-07-24

Ansprechpartner

Bundesverband

Berater für Klimaschutz, Energie und Nachhaltigkeit

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